Die AvH setzt sich mit dem
Amnesty-Briefmarathon für die Freilassung eines Klimaaktivisten in Bangladesch
ein. Die Aktion, bei der voraussichtlich mehrere Millionen Briefe an
Regierungsvertreter*innen geschickt werden, unterstützt insgesamt zehn
Menschen, die zu Unrecht im Gefängnis sitzen oder deren Menschenrechte verletzt
werden.
Fast jedes Jahr werden in
Bangladesch Häuser und Äcker in Folge großer und kleiner Zyklone überschwemmt.
Nach einem starken Sturm im Mai 2021 erklärte Shahnewaz Chowdhury in einem
Beitrag auf Facebook, der Sturm sei eine Auswirkung des Klimawandels, zu dem
das umweltschädliche Kohlekraftwerk von Banshkhali beitrage. Er verurteilte,
dass zwölf Menschen ums Leben kamen, als sie gegen das Kraftwerk protestierten
und kritisierte, es habe nicht in dem Maße zur Weiterentwicklung der Region
beigetragen wie ursprünglich erhofft. In dem Posting rief er junge Menschen
dazu auf, sich gegen das Unternehmen zu wehren und ihre Meinung angstfrei zu
äußern. Daraufhin reichte das Kraftwerksunternehmen Klage gegen Shahnewaz
Chowdhury ein. Sollte er wegen „Verbreitung falscher und beleidigender
Informationen“ verurteilt werden, drohen ihm bis zu zehn Jahre Gefängnis.